Di, 20. August 2019 Wien

Österreichs Sport trauert um Rudolf Hundstorfer

Rudolf Hundstorfer, der Präsident der Bundes-Sportorganisation (BSO), verstarb am Dienstag 67-jährig.

Von ÖGV

Liebe Golf- und Sportfreunde,

mit großer Betroffenheit müssen wir leider bekannt geben, dass Rudolf Hundstorfer, Präsident der Bundes-Sportorganisation (BSO), heute Morgen im Alter von 67 Jahren völlig unerwartet verstorben ist.

Herzliches Beileid und unsere Anteilnahme gilt vor allem seiner Familie. Aber auch viele Athleten und Sportfunktionäre werden den „Rudi“ vermissen.

Ich selbst durfte Rudi Hundstorfer in seiner Funktion als BSO-Präsident und seiner damit verbundenen, enorm engagierten und unermüdlichen Arbeit für den gesamten österreichischen Sport kennen lernen. Vielen dem Sport wichtigen Themen und Forderungen, hat er neue Aufmerksamkeit verschaffen. Er selbst hatte jederzeit ein offenes Ohr für die kleinere wie auch größeren Probleme der Sportfamilie. Manchmal polternd, aber auch immer gerade-aus und offenherzig, hat er sich für den Sport eingesetzt. Vielleicht war es für ihn selbst doch manchmal auch zu viel.

Wir werden ihn immer als aufrichtigen und herzlichen Menschen in Erinnerung behalten.

Robert Fiegl

BSO-Nachruf

Österreichs organisierter Sport trauert um seinen höchsten Repräsentanten! Rudolf Hundstorfer, der Präsident der Bundes-Sportorganisation (BSO), verstarb am Dienstag 67-jährig. Am 19. September hätte er seinen 68. Geburtstag gefeiert. Im November hätte er sich nochmals um eine weitere Amtszeit als BSO-Präsident beworben. Tiefes Mitgefühl und Anteilnahme des gesamten österreichischen Sports gelten seiner Familie.

Unter seiner Führung unterstützte die BSO ihre Verbände erstmals bei der Teilnahme an den World Games, wurden erstmals statistisch belegbare Zahlen zur Sportvereinsmitgliedschaft der ÖsterreicherInnen erhoben und fand erstmals der Sport Austria Summit als Netzwerkveranstaltung im Sport statt. Weiters brachte er seine Expertise im neuen Bundes-Sportförderungsgesetz 2017 ein und wirkte maßgeblich an den Verhandlungen zur Umsetzung der sportpolitischen Ziele des Regierungsprogramms 2017-2021 mit. Oberstes Ziel Hundstorfers in seiner Funktion als BSO-Präsident war es, die Rahmenbedingungen der Sportverbände und deren 15.000 Vereinen mit ihren 2,1 Millionen Mitgliedern zu verbessern. Nicht zuletzt deshalb leitete er erst kürzlich eine Parteienbefragung zum Thema Sport ein. Außerdem bewies der ehemalige Handballspieler und langjährige Präsident des Wiener Handball Verbandes im Rahmen des Statutenprozesses der BSO einen Blick für die zukünftigen Herausforderungen des Sports und die Wichtigkeit moderner Strukturen.

„Rudi, hast du eine Minute?“
Seine Arbeit als BSO-Präsident war geprägt von hohem persönlichen Einsatz und vom Willen Probleme zu lösen. Ein Ohr hatte er für jedermann. Im Büro, auf der Straße, in der U-Bahn. Für (Interview-)Termine in Kaffeehäusern musste man gar einen Zeitpolster einbauen. Denn vom Betreten des Lokals bis zum Tisch benötigte der Präsident mitunter schon einmal fünf bis zehn Minuten. „Rudi, Servus, hast du einen Moment…?“ Sein dichter Terminkalender in seiner ehrenamtlichen Funktion als BSO-Präsident sprach diesbezüglich Bände. Er betrachtete die Pension nicht als Ende, sondern als Veränderung seiner beruflichen Tätigkeit. Sport als Querschnittsmaterie war für den ehemaligen Gewerkschafter, Sozialminister und Bundespräsidentschafts-Kandidaten „pure Gesellschaftspolitik“. Seine Aufgabe als BSO-Präsident brachte er in seiner typischen Art einmal so auf den Punkt: „Im Prinzip geht es darum, dass die Ruderer ein gutes Boot bekommen…“

 BSO-Vizepräsident Dr. Leo Windtner:
„Der gesamte österreichische Sport verliert mit Rudolf Hundstorfer einen Spitzenfunktionär, Politiker und Menschen mit echter Handschlagqualität, den ich persönlich sehr geschätzt habe. Er hat sich mit Leib und Seele für seine Anliegen eingesetzt und viel Positives bewirken und bewegen können. Ich möchte seiner Familie, den Freunden und Weggefährten mein herzliches Mitgefühl ausdrücken. Jetzt gilt es, in Rudis Sinne gemeinsam für den heimischen Sport und dessen gesellschaftspolitischen Stellenwert weiterzuarbeiten.“