Fr, 14. August 2020 Maria Lankowitz

Gösser Open

Golf-Rohdiamant Emma Spitz glänzt bei den Gösser Open in Maria Lankowitz – Flightpartner Markus Brier geriet ins Schwärmen: „Das war sehr beeindruckend!“

Von Karlheinz Wieser

Maria Lankowitz, 14. August 2020. – Hätte es noch eines Beweises bedurft, über welchen Rohdiamanten Golf-Österreich mit Emma Spitz verfügt, die Gösser Open im GC Erzherzog Johann in Maria Lankowitz haben ihn erbracht! Die 20-Jährige spulte die ersten beiden Runden konstant wie ein Uhrwerk ab, spielte sensationelle Runden von 69 und 68 Schlägen und hielt nach 36 Löchern mit 137 Schlägen (-7) beim gleichen Score wie ihr prominenter Flightpartner Markus Brier – seines Zeichens zweifacher Turniersieger auf der European Tour und seit mehr als zwei Jahrzehnten eines der großen Aushängeschilder der heimischen Golf-Szene. Damit schaffte die Niederösterreicherin bei dem mit 40.000 Euro dotierten Alps-Tour-Event trotz starker männlicher Konkurrenz ganz souverän den Cut, an dem mit der Steirerin Sarah Schober (150/+6) die zweite Dame im Starterfeld scheiterte.

Dass für Spitz am heutigen Freitag bereits um 5.00 Uhr Tagwache war, weil sie ab 7.00 Uhr noch neun Löcher der am Donnerstag abgebrochenen ersten Runde absolvieren musste und danach Runde zwei wegen einer erneuten Gewitter-Unterbrechung insgesamt fast acht Stunden dauerte, steckte das Supertalent locker weg. Am Ende eines langen Arbeitstages zog Spitz dann zufrieden Bilanz: „Ich bin ohne große Erwartungen in dieses Turnier gegangen und habe mir einfach gedacht, ich schaue mir einmal an, wie es von den Herren-Abschlägen zu spielen ist. Ich lasse mich auch nicht davon beeinflussen, dass meine Mitspieler nach dem Abschlag viel weiter vorne liegen als ich, sondern konzentriere mich voll auf mein Spiel – und das habe ich bisher auch ganz gut hinbekommen“, resümierte die US-Studentin.

Von Vorteil sei sicher gewesen, dass sie mit Markus Brier an den ersten beiden Tagen auf die Runde gegangen sei: „Es war sehr angenehm, dass ich mit Markus spielen konnte. Ich war auch etwas weniger nervös, weil ich ihn ja schon länger kenne“, sagte Spitz, die für ihre Vorstellung von Brier förmlich mit Komplimenten überschüttet wurde: „Sie hat auf 36 Löchern vielleicht zwei nicht ganz so perfekte Schläge gemacht, ansonsten war das lange Spiel extrem präzise. Dadurch ist sie auch kaum einmal in Schwierigkeiten gekommen, dazu hat sie auch noch stark geputtet. In Summe war das sehr beeindruckend“, befand Brier, der seine eigene Leistung weit kritischer beurteilte: „Das lange Spiel war tip-top, aber am Grün war es heute mit zwölf verschobenen Putts aus Distanzen unter fünf Metern ein einziges Desaster.“

Die zweite Runde konnte aufgrund der erneuten Gewitter-Unterbrechung nicht beendet werden und wird nun am Samstag ab 7.00 Uhr fortgesetzt. Im Anschluss daran wird mittels Kanonenstart zum finalen Showdown der 28. Auflage der Gösser Open abgeschlagen. Die Führung im Clubhaus teilen sich mit 132 Schlägen (-12) der Tiroler Alexander Kopp, der niederösterreichische Amateur Maximilian Lechner und der Franzose Thomas Elissalde, der 2014 schon einmal in Maria Lankowitz triumphierte. Der Spanier Jordi Garcia Del Moral, der zum Auftakt eine grandiose 60 auf den Par-72-Kurs gezaubert hatte, hält nach zehn gespielten Löchern der zweiten Runde bei gesamt 13 unter Par.

 

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