Mo, 21. Dezember 2020

Jahresrückblick 2020

Der sportliche Golf-Jahresrückblick mit ÖGV Sportdirektor Niki Zitny

Von Jakob Lamprecht

Ein besonderes Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Für uns ist das ein Grund, uns bei allen Golferinnen und Golfern zu bedanken, die in diesem Jahr vor allem durch ihre tolle Disziplin dafür gesorgt haben, dass wir auf unser liebstes Hobby (trotz der bekannten Umstände) nie länger als behördlich notwendig verzichten mussten. Wir blicken an dieser Stelle aber auch gemeinsam mit ÖGV Sportdirektor Niki Zitny auf ein durchaus ereignisreiches Jahr für den heimischen Golfsport zurück.

Ein Jahresrückblick ist in diesem Jahr leider nicht möglich, ohne dabei auch über Corona zu sprechen. Wir sind nach wie vor sehr dankbar dafür, dass wir am 1. Mai unter den ersten Sportarten waren, die den Spielbetrieb wieder aufnehmen konnten. In diesem Zusammenhang heben wir die konstruktive Zusammenarbeit mit den Golfclubs, dem Sportministerium und den Behörden hervor.

Der ÖGV hat im Zuge der Öffnung der Golfanlangen Anfang Mai ein strenges Präventionskonzept erstellt, das teilweise über die allgemein gültigen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 hinausgegangen ist und wofür wir sportübergreifend viel Anerkennung erhalten haben. Zudem wurde mit ZipChem innerhalb von kürzester Zeit ein verlässlicher heimischer Partner gefunden, der sämtliche Spielerinnen und Spieler bei ÖGV Turnieren mit Desinfektionsmittel (Hygienefee) ausgestattet hat. Dies ermöglicht es uns, Ihnen mit Stolz mitzuteilen, dass es im Zuge von ÖGV Turnieren zu keinem einzigen Corona-Fall gekommen ist.

Nun zum Sportlichen

Obwohl auch wir in diesem Jahr gut zwei Monate für die Austragung von Turnieren verloren haben und dadurch auch das eine oder andere Turnier abgesagt werden musste, sind wir sehr froh darüber, dass sämtliche Mannschafts- und Einzelmeisterschaften im „Breiten-Leistungssport“ zwar teilweise verschoben werden mussten, aber dennoch auch in diesem Jahr stattfinden konnten.

Niki Zitny: „Es war uns wirklich ein großes Anliegen, dass wir den Breiten-Leistungssport auch in diesem besonderen Jahr nicht vernachlässigen. Dieser ist eine sehr wichtige Säule für uns und wir werden uns stets dafür einsetzen, dass wir auch in diesem Bereich für die Spielerinnen und Spielern beste Voraussetzungen schaffen.“

Wie gut diese Einstellung bei Österreichs Golferinnen und Golfern angekommen ist, zeigen uns Rekordzahlen bei Turniernennungen und die vielfache Beobachtung, dass die Freude am Sport wieder mehr in den Vordergrund gerückt ist.

Nationalteams

Unsere Nationalteams haben ebenfalls ein sehr herausforderndes Jahr hinter sich, denn es war ein Jahr, dass vor allem von Absagen internationaler Turniere geprägt war. Niki Zitny weiß aus erster Hand, womit unsere Spielerinnen und Spieler vor allem zu kämpfen hatten: „Mental war es ein sehr schwieriges Jahr für unsere Kaderspielerinnen und -spieler. Kaum Turniere und aufgrund der Situation nicht realisierbare Saisonziele haben auch dafür gesorgt, dass teilweise bei Einzelnen die Motivation schwer zu halten war.“

Trotz der schwierigen Situation konnte sich mit Emma Spitz aber auch eine Kaderspielerin so richtig in den Fokus spielen. Nach ihrem Titel bei den SalzburgerLand Nationalen Offenen Meisterschaften, wo sie sich nicht nur den Staatsmeistertitel sichern konnte, sondern sich auch gegen die Proetten Sarah Schober und Christine Wolf durchsetzte, war sie auch bei der Matchplay Staatsmeisterschaft eine Klasse für sich und holte sich damit ihren zweiten Staatsmeistertitel in diesem Jahr. Zudem glänzte Emma auch mit tollen Platzierungen auf der LET Access Tour. Einzig die Medaille bei der Damen Einzel EM verpasste Emma nach einem tollen Turnier mit Platz 4 knapp. Gekrönt wurde ihre Leistung aber dennoch mit der Startberechtigung bei den Women’s U.S. Open im Dezember.

Niki Zitny: „Emma hat heuer sicher wieder ein bis zwei Schritte nach vorne gemacht. Es hat mich sehr beeindruckt, wie sie mental mit dieser herausfordernden Situation in diesem Jahr umgegangen ist.“    

Pros

In diesem Jahr hatten es vor allem unsere drei heimischen Proetten nicht leicht. Die Vielzahl der Reisebeschränkungen und Absagen machten eine normale Saison für Christine Wolf, Sarah Schober und Katharina Mühlbauer unmöglich. Dennoch gibt es von Christine Wolf eine Erfolgsmeldung, die wir an dieser Stelle hervorheben wollen. Mit ihrem zweiten Platz bei den Tipsport Czech Ladies Open durfte sich die Tirolerin nach ihrem ersten Sieg 2019 auch 2020 über ein absolutes Top-Resultat auf der Ladies European Tour freuen.  

Bei den Herren gab es in diesem Jahr einige Highlights. Erstmals standen bei der PGA Championship mit Bernd Wiesberger, Matthias Schwab und Sepp Straka gleich drei Österreicher im Teilnehmerfeld eines Majors. Neben Sepp Straka, der in den USA lebt und sich 2019 die PGA Tour Karte erspielen konnte, verlagerte sich das Turniergeschehen von Bernd Wiesberger und Matthias Schwab in diesem Jahr auch mehr nach Nordamerika – und dabei haben sie auch mehr als nur eine Duftmarke hinterlassen. Österreichs Nummer 1 Bernd Wiesberger erreichte mit Platz 4 bei der RSM Classic sein bestes Saisonergebnis und Matthias Schwab glänzte bei der Barracuda Championship mit dem sensationellen 3. Platz. Über insgesamt drei Top 10 Platzierungen auf der PGA Tour durfte sich 2020 Sepp Straka freuen. Am besten ist uns dabei sein 5. Platz bei den Vivint Houston Open Anfang November in Erinnerung geblieben, als der Austroamerikaner bis zu den letzten fünf Löchern noch an der Spitze des Leaderboards gelegen ist.

Zudem wollen wir nicht auf Lukas Nemecz vergessen, der sich über ein starkes Jahr auf der Challenge Tour und seinen zweiten Sieg bei den Gösser Open im GC Erzherzog Johann Maria Lankowitz freuen durfte.

Dieses Jahr hat uns gezeigt, dass Golferinnen und Golfer auch in schwierigen Situationen stets wissen, was sie zu tun haben. Egal ob Hobbysportler, Amateur oder Pro – alle haben heuer für positive Schlagzeilen rund um den Golfsport gesorgt und daher bleibt uns am Ende dieses herausfordernden Jahres nur mehr eins zu sagen:

DANKE!