Fr, 18. Oktober 2024 Fontana
PGA Championship
Timon Baltl wird kurz angegriffen, feiert am Ende aber den nächsten ungefährdeten Titel. Fabian Lang schnappt sich den Sieg in der Amateurwertung
Schauplatz der PGA Championship 2024 ist wie im Vorjahr der Golfclub Fontana. Mit von der Partie sind auch heuer wieder zahlreiche heimische Pros sowie Spitzenamateure. Zudem haben sich einige ausländische Teilnehmer eingefunden. Ausgetragen werden drei Runden Zählspiel. Die Pros und Proetten jagen einen Siegerscheck in Höhe von 4.500 Euro. Im Preisgeld landen die besten 20 sowie Schlaggleiche. Vorjahressieger Felix Schulz ist heuer nicht am Start.
Runde 1
Starker Wind macht den Spielern und Spielerinnen in Runde eins das Leben äußerst schwer. Eine Runde unter Par bringt auf der herausfordernden Anlage folglich niemand ins Clubhaus. Zudem müssen die späteren Startzeiten bei einsetzender Dunkelheit ihre Runde zu Ende bringen.
Routinier Markus Brier kann zu diesem Zeitpunkt bereits das Ergebnis nach Runde eins genießen. Der erste Österreicher der einen Sieg auf der European Tour feiern konnte, spielt größtenteils eine sichere Runde und muss nur rund um den Turn mit einem Bogey und einem Doppelbogey Federn lassen. Dank zwei Birdies fallen die Schlagverluste zudem weniger ins Gewicht. Mit einer 73 (+1) bringt er die beste Runde des Tages ins Clubhaus und geht – unter den Pros – mit zwei Schlägen Vorsprung in Runde zwei. Dahinter kann sich Challenge Tour Profi Timon Baltl mit einer 75 (+3) in Stellung bringen. Der Steirer verbucht zwar keinen Schlaggewinn für sich, bleibt mit drei Bogeys aber vergleichsweise unbeschadet und ist nach der Runde froh den Tag positiv überstanden zu haben.
Einen Schlag dahinter reiht sich Clemens Gaster mit seiner 76 (+4) ein, der wiederum von einem Sextett bei +5 verfolgt wird – dazu zählt mit Niklas Regner ein zweiter Challenge Tour Profi, der erst jüngst wieder besser in Form gefunden hat. Beste Proette nach Tag eins ist Chantal Düringer, die die Runde mit 82 Schlägen abschließt und sich damit auf Rang T28 einreiht.
Bei den Amateuren liegt an der Spitze ebenfalls noch alles eng beisammen. An vorderster Front steht David Ennsmann, der bei seiner 74 (+2) mit fünf Birdies die meisten Schlaggewinne verbuchen kann, aber eben auch einige Schlagverluste hinnehmen muss. Verfolgt wird er von den ÖGV Kaderspielern und Murhof Spielern Thomas Austin (76) und Fabian Lang (77).
Runde 2
Der Wind bläst den Spielern auch an Tag zwei um die Ohren. Auf Löchern mit starken Gegenwind wurden als kleine Erleichterung die Abschläge leicht nach vorne versetzt, mehr als drei Runden unter Par kommen aber nicht zustande. Baltl beeindruckt mit einer 69 (-3) und übernimmt bei den Profis das Kommando. Drei Par 5 Bahnen kann der Murhof-Profi zum Schlaggewinn nutzen, zudem notiert er auf zwei Par 3 Löchern ein Birdie. Dem gegenüber stehen nur zwei Bogeys. Er spielt sich damit auf Even-Par zurück und geht mit einem komfortablen vier Schläge Vorsprung in den Schlusstag.
Auf Platz zwei folgt ein Duo. Gaster schließt mit einer 72 (Even) zu Brier auf. Dabei nimmt er sechs Birdies mit, muss aber vier Bogeys und ein Doppelbogey hinnehmen. Der Routinier der seinerseits eine 75 (+3) ins Ziel bringt, startet mit drei Birdies auf den ersten vier Löchern, fällt in Folge mit vier Bogeys und einem Doppelbogey zurück. Die Verfolgung hat mit Uli Weinhandl ein weiterer Routinier aufgenommen, dem auf dem Par 4 von Loch 7 ein spektakuläres Hole-Out-Eagle gelingt. Ihm fehlt ein Schlag auf das Podium.
Hamza Amin, der in Fontana den Sieg bei der National Offenen 2023 feiern konnte, bringt mit einer 71 (-1) die andere Runde unter Par ins Clubhaus und macht damit einen großen Sprung nach vorne, hat bei +10 aber bereits ordentlich Rückstand auf das Podium. Dazwischen liegt mit Regner noch der nächste Challenge Tour Profi bei +7. Beste Proette ist nach Runde zwei Lena Schilowsky, die mit einer 74 (+2) eine ordentliche Leistungsteigerung hinlegt und nun drei Schläge Vorsprung auf Düringer (80 Schläge) aufweist.
Unter den Amateuren fegt Jakob Lehner mit 71 (-1) – drei Birdies, zwei Bogeys – Schlägen über den Platz und erobert damit eindrucksvoll die Spitze. Kein Konkurrent kann in Runde zwei mithalten – die zweitbeste Runde ist eine 75 von ÖGV Kaderspieler Simon Austin. Mit einem Gesamtergebnis von +10 teilt er sich nun mit Lang, der eine weitere 77 ins Ziel bringt, die Führung. Mit einer 82 fällt Ennsmann auf Platz drei (+12) zurück.
Finalrunde
Der oft böige Wind ist auch in Runde drei ein treuer Begleiter auf dem Platz. Vor allem im Vergleich zu Tag eins, ist es aber weniger heftig. Baltl sucht seinen ersten Abschlag trotz allem vergeblich und kassiert prompt auf Loch 1 (Par 4) das erste Bogey. Flightpartner Gaster notiert hingegen einen Birdie-Doppelpack auf den Löchern 4 (Par 5) und 5 (Par 3) und verkürzt den Abstand zum Führenden auf einen Schlag. Es kommt aber nur kurz Spannung auf, denn Baltl kann mit einem Birdie-Doppelpack auf den Löchern 7 und 8 (beide Par 4) wieder davonziehen und dank eines Bogeys seines Konkurrenten den alten Vorsprung wieder herstellen.
Auf den Back Nine herrscht folglich kein Zweifel mehr, wer den Sieg davon tragen wird. Baltl macht mit drei Birdies bei drei Bogeys und 71 (-1) Schlägen den Titel bei der PGA Championship mit gesamt -1 endgültig klar. Nach dem herausragenden Gewinn der National Offenen im GC Schönborn, feiert der Steirer mit acht Schlägen Vorsprung schlussendlich erneut einen deutlichen Sieg. Denn Gaster spielt im Finish fehleranfällig und kommt mit 75 (+3) Schlägen zum Scoring. Mit Platz 2 (+7) ist der Auftritt des Pros des GC Wien Süßenbrunn aber von Erfolg gekrönt.
Aufs Podium kämpft sich noch Weinhandl (+9), der im Rennen der Routiniers Brier um einen Schlag unterbietet. Mit einer 76 (+4) und vor allem dank eines Birdies nach Punktlandung mit der Annäherung auf dem kurzen Par 4 von Loch 14. Brier (+10) machen hingegen zwei Löcher einen Strich durch die Rechnung. Auf Loch 5 (Par 3) geht der Abschlag links ins Wasser und Schlag zwei rechts ins Rough. Zu dem Triplebogey kommt außerdem noch ein weiteres auf dem schweren Loch 16 (Par 4). Regner knallt zwar auf Loch 9 (Par 5) Schlag zwei gekonnt auf das Grün und locht den Eagle-Putt souverän, die Back Nine kosten ihm mit sieben Schlagverlusten – darunter ein Vier-Putt – aber noch eine bessere Platzierung als Rang 6 (+13).
Einen weiteren Sieg fügt auch Lang seiner Amateurkarriere hinzu. Der steirische Landsmann von Baltl spielt mit drei Birdies und drei Bogey eine 72 (Even), die zweitbeste Runde des Tages, und liegt zum Abschluss bei +10 ebenfalls komfortabel in Front. Lenny Koch, der sich mit einer 73 (+1) in der Finalrunde noch nach vorne kämpft, folgt mit sieben Schlägen Rückstand auf Platz 2 (+17). Das Podium komplettiert mit Simon Austin ein weiterer ÖGV Kaderspieler. Mit einer 76 (+4) und gesamt +19 macht er Platz drei locker klar. Der Rest des Feldes hat zum Podium deutlich Rückstand aufgerissen.