So, 15. Juni 2014

Drei Tage, drei Plätze

ÖGV

Prachtvolles Wetter und perfekte Plätze bei den Ranglistenturnieren der Senioren und MidAmateure

Josef Doppelhofer ist 55 Jahre alt. Der Senior aus Weiz beteiligte sich bisher an zwei Ranglisten-Turnieren und gewann davon … beide. Das letzte am Pfingstmontag im GC Föhrenwald, das den krönenden Abschluss einer revolutionären Golf-Veranstaltung in Österreich bildete. Zum ersten Mal wurden Ranglisten-Turniere über drei Tage auf drei verschiedenen (Championship-)Plätzen ausgetragen, die im Umkreis von 40 Kilometern liegen. Der Modus: Zählwettspiel, versteht sich, ohne Vorgabe.

Doppelhofer begann am Samstag im Colony CC Gutenhof mit 1 unter Par, schnaufte am Sonntag in Fontana durch (81) und lochte schließlich in Föhrenwald ein Bogey zur 83. Macht gesamt 236 Schläge. Am letzten Loch hätte Harald Wilk (GC Gut Murstätten) beinahe noch gleichgezogen, doch sein Par-Putt aus fünf Metern blieb an der Lochkante liegen. Dritter und somit niederösterreichischer Seniorenmeister wurde Gerd Zimmermann vom GC Schloss Ebreichsdorf mit drei 80er-Runden. In Summe waren 244 Seniorinnen und -oren am Start.

„Ein super Golf-Event“, strahlte Doppelhofer, der am Dienstag zur Senioren-EM nach Madrid reiste, „das Echo der Teilnehmer war überwältigend. Es hat allen getaugt. Drei Turnier-Runden und eine Proberunde um 160 Euro – genial. Die Plätze waren in Top-Zustand. Aber die Hitze war ein Wahnsinn, vor allem am Nachmittag.“ Doppelhofer, der seit zehn Jahren für den GC Dellach antritt, hält bei einer Stammvorgabe von -1,5. Vor 27 Jahren begann er die Schläger zu schwingen, zeitgleich eröffnete er das erste Irish Pub in Weiz, das er immer noch führt. „Schön, wenn man sich die Zeit ein bisschen einteilen kann. Nach drei Jahren hatte ich bereits Handicap vier.“ Weil von nichts nichts kommt, trainiert Doppelhofer vier bis fünf Mal pro Woche, Runden dreht er zwei. „Das ideale Quantum, um gut in Schuss zu sein.

Dass neuerdings auch schon 50-Jährige in der Senioren-Kategorie mitmischen dürfen, stört den 55-Jährigen nicht. Im Gegenteil. „Ich bin ja ein regulärer Senior und habe kein Problem mit den Jüngeren, weil sie die Konkurrenz beleben. Ich sehe die neue Altersgrenze als zusätzliche Herausforderung.“

In der Damen-Klasse war Margit Schautzer, Doppelhofers Club-Kollegin aus Dellach, eine Klasse für sich. Die Kärntnerin (246) gewann das Drei-Tages-Turnier mit drei Schlägen Vorsprung auf Ruth Gruber (GC Mittersill) und Elisabeth Muhr (GC Kitzbühel/251). Niederösterreichische Seniorenmeisterin wurde Alexandra Hardegg vom GC Schloss Schönborn (257, Platz 8).

Auch bei den MidAmateuren wurde die Altersbeschränkung um fünf Jahre runter gesetzt, spielberechtigt waren bereits 30-Jährige. Damit durfte auch Oliver Tree vom CC Gutenhof als einer von 185 Startern mitmischen, der nach sehenswerten Leistungen in Föhrenwald (74) und Gutenhof (75) mit sechs Schlägen Vorsprung auf Alex Atkinson in Fontana abschlug. Obwohl Tree, der 2013 am Murhof österreichischer Journalisten-Meister geworden war, höchst konzentriert zu Werke ging, leistete er sich am Schluss-Loch ein Doppel-Bogey inklusive Drei-Putt. Plötzlich hatte Atkinson mit seinem Birdie in letzter Sekunde die Nase vorn und gewann das dritte MidAmateur-Ranglisten-Turnier des Jahres (230:231 Schläge). Dritter wurde Manfred Danninger vom GC Sterngartl (237).

Bei den Damen dominierte überraschend Hedy Hrynasz vom CC Gutenhof, überraschend deshalb, weil sie mit -10,5 über die höchste Stammvorgabe im Spitzenfeld verfügt. Nach drei tollen Runden (83, 88, 87) gewann sie mit acht Schlägen vor Elisabeth Csernohorszky (GC Wien/266) und Petra Mitterberger (Fontana GC/268).