Mi, 21. März 2018

Einfach SPITZe!

ÖGV-Nationalteamspielerin Emma Spitz krönte sich vergangenes Wochenende erneut zur Italienischen Damenmeisterin. Wir haben Sie in Wien zum Interview getroffen!

Nicola Rottensteiner

Liebe Emma, gratuliere zu deinem tollen Erfolg in Italien. Wie fühlt es sich an, nach drei Jahren wieder Italienische Meisterin zu werden?

Wahnsinnig toll! Ich bin dieses Jahr ganz anders als damals in das Turnier gegangen. Als ich 14 war, kam der Sieg völlig unerwartet. Heuer bin ich hingegen bereits mit großen Erwartungen an mich selbst in das Turnier eingestiegen, mit dem Ziel auch zu gewinnen. Dass es tatsächlich geklappt hat, ist natürlich noch schöner und vielleicht sogar ein noch schöneres Gefühl als damals.

Deine Finalrunde war Spannung pur, wie bist du mit dem Druck umgegangen?

Ich bin im vorletzten Flight des Tages zusammen mit der Italienerin Allesandra Fanali in die Finalrunde gestartet. Auf den ersten Neun waren die Verhältnisse noch ganz ok und Allesandra lag fünf unter Par nach den ersten Neun und ich war bei eins unter! Auf den Back Nine kam dann starker Wind auf und sie begann erste Fehler zu machen. Ich wusste, dass ich noch einige Schläge aufholen musste und begann aggressiver zu spielen. Am 16. Loch konnte ich dann mit einem Birdie gleichziehen und wir beendeten beide die Runde mit 71 Schlägen. Die Spielerinnen im ersten Flight konnten den schwierigen Bedingungen nicht standhalten und fielen zurück. Dann war klar – es ging für mich ins Stechen!

Hattest du einen bestimmten Game-Plan im Stechen?

Eigentlich wollte ich den Abschlag mit einem 3er-Holz eher defensiv angehen, entschied mich spontan jedoch um und nahm den Driver. Der Abschlag saß perfekt und wir lagen gleich auf. Anschließend haben wir beide aufs Grün geschlagen und Allesandra war als erstes beim Putten dran. Ihr erster Putt ging über einen Meter über das Loch, also puttete ich ihn auf save zum Loch und fixierte mein Par. Obwohl Allesandra die letzten Tage am Grün echt gut war, hat sie den entscheidenden Putt nicht gelocht und ich habe das Stechen somit gewonnen!

Vor zwei Wochen hat dein Saisonauftakt in Spanien stattgefunden, wo du noch recht unzufrieden warst. Was hast du in Italien anders gemacht? Hast du deinen Spielplan, oder die Technik umgestellt?

Ich war von meinem Spiel in Spanien sehr enttäuscht, da ich mich im Training wirklich gut gefühlt habe und die Leistung nicht aufs Papier bringen konnte. Nichtsdestotrotz habe ich wie gewohnt weiter trainiert und mein Spiel gespielt. Ich habe gewusst, dass ich gut drauf war und habe meinen Plan durchgezogen. Jetzt freut es mich natürlich umso mehr, dass es gleich beim nächsten Turnier geklappt hat – und dann auch noch ein Sieg!

Wann findet dein nächstes Turnier statt und was werden deine Saisonhighlights sein?

Mein nächstes Event werden die French Girls in zwei Wochen in Paris sein. Anschließend geht es zum Nations Cup weiter. Zwei absolute Highlights werden der Junior Ryder Cup und natürlich die olympischen Jugendspiele sein, wo ich mich hoffe zu qualifizieren. Ein weiteres Saisonziel ist es den Sprung in die Top 25 im World Amateur Golf Ranking zu schaffen, um bei den US Amateur an den Start gehen zu dürfen. Die Matura werde ich dieses Jahr auch machen!

Apropos Matura – wie verbindest du Sport und Ausbildung?

Ich besuche eine Abendschule. Das ermöglicht mir am Vormittag zu trainieren und am Abend in die Schule zu gehen. Meine schriftliche Matura ist im Mai und im Juni ist dann der mündliche Teil dran.

Emma, wir wünschen die alles Gute für diese Saison und natürlich auch für deine Matura!