Frohnleiten-Murhof, Steiermark

Golfindustrie meets Medizin

Von Thomas Weidinger

Was die Verbindung von Sport und Gesundheit betrifft, ist die Marke Titleist (Acushnet-Konzern) ein weltweiter Trendsetter. Björn Renee von Titleist spricht mit den ÖGV-Verbandsärzten Doz. Dr. Bernhard Zwick und Dr. Robert Kocher über die Philosophie des Weltkonzerns in Sachen Gesundheit.

In kaum einer anderen Sportart wird von der Industrie so viel für den Erhalt und die Verbesserung der Gesundheit der Sportler getan wie im Golf. Der weltweit führende Ballhersteller – 68 Prozent der Tour-Pros spielen einen Titleist Pro V1 oder Pro V1x –, der den Sport auch mit qualitativ hochwertigen Schlägern und Schuhen versorgt, Acushnet (Titleist), ist mit Sicherheit die innovativste Firma auf diesem Gebiet, wenn es um die größtmögliche Individualisierung und persönliche Anpassung der Sportgeräte geht.

 

Titleist ist im Sektor Golfball und in den Bereichen Golfschuh (Footjoy), Putter (Scotty Cameron), Wedges (Vokey) und Golfschläger weltweit führend . Welche Philosophie steckt dahinter?

Björn Renee: Auch im golfmedizinischen Bereich, bei der Ausbildung der Junioren und in der Ausbildung der Golflehrer versuchen wir immer vorne zu sein. Die Philosophie ist einfach: Gib Golfspielern die Möglichkeit, ein Produkt zu finden, das genau zu ihnen passt, halte sie fit, und sie werden mehr Freude am Golfsport haben! Entwickle perfekte Produkte, und deine Kunden haben mehr Freude am Sport.

Kocher + Zwick: Im Golfsport hat die Industrie auf die Bedürfnisse der Spieler bereits sehr früh reagiert. Titleist hat mit der Schaffung des Fitnesss- und Performance-Zentrums „Titleist Performance Institute“ (TPI) vor mehr als zehn Jahren völlig neue Wege beschritten. Die einfache, aber überzeugende Idee war, dass fast alle Schwungfehler spezielle körperliche Defizite als Ursache haben können. Über die Jahre entstand ein Institut, das modernste Techniken einsetzt, um bei jedem Spieler golfspezifische körperliche Defizite zu erkennen und Programme zu erstellen, um diese zu beheben. Die Wirkung des TPI-Trainings ist ein besserer Golfschwung, und als positive „Nebenwirkung“ werden die Sportler gesünder und oft von lange bestehenden Schmerzen befreit. Wir verwenden dieses System mit viel Erfolg nicht nur bei Profis und Hobbygolfern, sondern auch in der Betreuung des Volleyball-Nationalteams der Herren, des nordischen Ausbildungszentrums (NAZ) Eisenerz und bei der Akademie des SK Sturm Graz.

Titleist ist vor allem bei den Golfbällen in aller Munde. Wie hilft der Weltmarktführer dem Hobbygolfer, wenn es um die Auswahl der Bälle geht?

Björn Renee: Die Philosophie, dass jeder nur mit dem Material am besten spielt, das auch wirklich zur Person passt, gilt natürlich auch für den Golfball. Deshalb haben wir ein Ballfitting-System entwickelt, das es dem Spieler leicht macht, den richtigen Ball zu finden.

Kocher + Zwick: Die Philosophie der Individualisierungsmöglichkeit ist für Mediziner, die mit Sportlern arbeiten, eine sehr große Hilfe. Dadurch ermöglichen wir den Athleten zum Beispiel, Überlastungsschäden zu vermeiden, denn falsches Material führt sehr häufig zu Überlastungsschäden. So kann ein zu harter Golfball durchaus zu Problemen im Bereich des Ellbogens führen.

Footjoy bietet seit Jahren eine sehr breite Produktpalette bei Golfschuhen an – Stichwort: MyJoy’s. Welche Anforderungen muss ein guter Golfschuh erfüllen?

Björn Renee: Ein guter Golfschuh muss sich durch hohen Tragekomfort und lange Haltbarkeit auszeichnen. Außerdem soll er natürlich auch optisch gut aussehen. Wir haben deshalb mehrere Produktlinien. Sehr stabile Schuhe für sportlich ambitionierte
Spieler bis hin zum Tourpro (70 Prozent der Tourspieler spielen Footjoy, Anmerkung der Redaktion) und bequemere, trendigere Schuhe. Bei allen Schuh-Produkten steht aber die Funktionalität und Haltbarkeit an erster Stelle. Zum Beispiel können wir mit MyJoy’s auch verschiedene Größen und Passformen dem Golfer individuell anpassen.

Kocher + Zwick: Ein Golfer geht pro Runde durchschnittlich zehn bis zwölf Kilometer. Probleme im Bereich der Füße (Hallux v-algus, Senk-, Spreizfüße) sind eine Volkskrankheit. Für Mediziner ist es wichtig, dass Golfschuhe die Möglichkeit bieten, mit Einlagen verwendet zu werden bzw. vom Orthopädie-Schuhmacher umgebaut zu werden. Das „Maßschneidern“ eines Sportschuhs für einen Problemfuß ist die Aufgabe, die nicht mit allen Produkten am Markt gelingt. Titleist ist hier vorbildlich.

Titleist unterstützt auch den Amateursport und ist traditionell auch einer der Hauptsponsoren des Österreichischen Golfverbandes (ÖGV).

Björn Renee: Ja. Der Amateursport, insbesondere der Nachwuchs und der Kindersport, ist uns ein großes Anliegen. Deshalb helfen wir unseren jungen Athleten und unterstützen sie so gut es geht. Wir unterstützen die National- und Landeskader sowie den Österreichischen Schülercup. Kinder und Jugendliche sind uns sehr wichtig!

Kocher + Zwick: Titleist hat ein eigenes weltweites Jugendkonzept installiert. Hunderte nach diesem Konzept zertifizierte Trainer setzen Systeme ein, die das Training von Kindern und Jugendlichen entsprechend dem biologischen Alter des Nachwuchses nach neuesten Erkenntnissen gestalten. Damit hat Titleist neue Maßstäbe im Kinder- und Jugendtraining gesetzt. Die Schaffung eigener Junior Camps ist in dieser Sportart ebenfalls einzigartig. In Österreich gibt es bereits einige TPI-zertfizierte Kindertrainer, die sich großen Zulaufs erfreuen.

Wie Steht es um Aus- und Weiterbildung im Golfsport?

Björn Renee: Neben dem weltweit installierten Ausbildungsprogramm TPI führen wir auch national ständig Fortbildungstage durch. Wir informieren unsere Partner nicht nur über unsere Produkte, sondern auch über sportwissenschaftliche und sportmedizinische Themen, die für den Golfsport wichtig sind.

Kocher + Zwick: Das Ausbildungsmodell von Titleist ist vorbildhaft. Für uns ist es wichtig, dass nicht nur der Spitzensport, sondern auch der Hobby- und Kindersport mit großer Aufmerksamkeit behandelt wird.

Herzlichen Dank dem GC Murhof, wo wir das Shooting durchführen konnten!

 

Dr. Robert Kocher ist Chirurg und Unfallchirurg sowie Verbandsarzt des ÖGV. Hcp 3,9.

Dr. Bernhard E. Zwick ist Orthopäde und Kinderorthopäde sowie Verbandsarzt des ÖGV und TPI Golf Medical Professional. Hcp 7,4.

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