Just don’t care!

Von Evelyn Thurner

Den 1-Meter-Putt machen und den Cut schaffen, sonst heißt es: Außer Spesen nichts gewesen. Oder aus Sicht des Hobby­golfers: 36 Netto­punkte und noch ein Loch, um zu ­punkten. Wir haben uns mit drei Experten des Mentaltrainings getroffen: Shirin Hornecker, Herbert ­Forster und Dr. Philip Janda.

 Buy Windows 7 Windows 10 Product Key Online  |
 100% Genuine Windows 10 key 85% Off  |
 100% Genuine Windows 7 key 85% Off  |
 100% Genuine Windows 8 key 85% Off  |
 100% Genuine Office 2016 key 85% Off  |

Das Nadelöhr der 16. Das Monster vom 17. Loch. Ein Bälle verschluckender Teich. Square auf der 18 und die Entscheidung über Sieg oder Niederlage steht an …

Seien wir uns doch einmal ehrlich: ob der Ball nun auf der 18 aus einem Meter in das Loch fällt oder nicht, hat nur mehr wenig mit Technik, Fitness, dem Putter oder Ernährung zu tun. Es geht einzig und allein darum, es zu tun. Niemand steht uns im Weg, außer wir selbst, genauer gesagt: unsere Gedanken. Deswegen gibt es Mentaltrainer wie Shirin Hornecker, Herbert Forster und Stressexperten wie Philip Janda. Sie lehren Golfer, mit Stresssituation gekonnt und souverän umzugehen. (Zudem kennen sich die drei schon über 20 Jahre und konnten einige Meistertitel im Golf gebührend miteinander feiern.)

Die PS auf die Straße kriegen und den Ball in das Loch

Herbert Forster sagt es in Zahlen: „Viele Spieler kommen von der Runde mit einem enttäuschenden Gefühl, nicht die Leistung gebracht zu haben, die eigentlich in ihnen steckt. Wenn man einen Spieler nach der Runde fragt, wie viel Leistung er von seinem ganzen, also 100%igen Potenzial ausgeschöpft hat, dann kommt oft die Antwort 70 %. Die meisten unter uns schaffen es leider nur, einen geringen Prozentsatz der in uns steckenden PS wirklich auf die Straße zu bringen. Mentales Training hat das Ziel, die tatsächlich Leistung dem 100%igen Potenzial anzunähern und so das Maximale aus den bestehenden Fähigkeiten herauszuholen. Es schiebt die Grenze des Ist-Werts mit 70 % zum Soll-Wert mit 100 %. Etwas anders ausgedrückt: Wir arbeiten mit den Sportlern daran, die PS auf die Straße zu kriegen.“

Mitentscheidend: das Pré- und Après-Golf

Die mentale Fähigkeit kann der Golfer 365 Tage trainieren und optimieren, das heißt, es geht nicht nur auf dem Platz, sondern auch im Alltag darum, die richtige Ausgangsposition zu schaffen, um zu performen, „wenn’s um die Wurst geht“. Dazu führt Philip Janda von FITFIRM Stress-Tests durch. Klingt schlimm, sind sie aber nicht.

In der Stresshormon-Messung werden Körperflüssigkeiten auf Hormonwerte wie beispielsweise Serotonin, Dopamin oder Adrenalin analysiert. Bei der Herzraten-Variabilitäts-Messung wird die Herzfrequenz über mehrere Tage und wenn möglich auch während des Turniers gemessen. Mit diesen Messwerten kann man die Vorbereitung und den Zustand auf dem Golfplatz optimieren.

Wie? Man erkennt zum Beispiel, dass der Sportler schlecht geschlafen hat und somit schlecht erholt ist. Deshalb muss die Phase vor der Bettruhe optimiert werden. Maßnahmen können Verhaltensänderungen, die Umplanung des Trainings, die Verschiebung der regenerativen Einheiten, das Erlernen von Entspannungstechniken, das Verbessern der mentalen Fähigkeiten sowie Änderungen in der Ernährung sein.

Wenn der Golfsportler erholt und in einem ausgeglichenen hormonellen Zustand ist, ist die Grundlage geschaffen für eine erfolgreiche Golfrunde. Gleiches gilt wiederum für das 19. Loch. Auch nach dem Golf kann man die Regeneration beschleunigen bzw. optimieren.

Teetime – ab auf den Golfplatz!

Shirin Hornecker und Herbert Forster lehren die sehr praxisorientierte „Winning the battle within“-Methode, die neben anderen Inhalten einen Fokus auf die Pre-Shot-Routine* legt und, salopp ausgedrückt, besagt: Je bewusster ich versuche, die Schwungbewegung zu steuern, desto eher scheitere ich.

Völliger Humbug? Machen Sie die Probe aufs Exempel: Konzentrieren Sie sich auf die genaue Bewegung Ihres Knies, wenn Sie schnell die Stiege runtergehen. Das Knie winkeln Sie maximal 30 Grad ab und den Unterschenkel schwingen Sie schnurgerade nach hinten.

Können Sie nun noch eine flüssige und schnelle Bewegung ausführen, ohne über die Treppe zu fallen? Sehr unwahrscheinlich. Fazit: Je unbewusster wir eine Bewegung ausführen, das heißt, je mehr wir unserem Schwung vertrauen und ihn frei ablaufen lassen, umso besser das Ergebnis.

Die „Winning the battle within“-Methode besagt: „In der Pre-Shot-Routine vollzieht der Golfer den Wandel vom rationalen Denker zum intuitiven Gefühlswesen.“ Das geht in drei Schritten:

Erstens: Die Strategie des Schlages festlegen. Dazu gehört die Beurteilung der Lage und der Umgebung. Man fällt eine bewusste Entscheidung für ein spezifisches Ziel, einen bestimmten Schlag und den dazugehörigen Schläger.

Zweitens: Zielen mit allen Sinnen. Ausrichtung von Körper und Geist, de Verbindung zum Ziel aufbauen, den Schlag sehen und fühlen. Das Bewusstsein programmiert das Unterbewusstsein.

Drittens: Nun heißt es loslassen und vertrauen. Kontrolle aufgeben.Kontrolle aufgeben? Klingt riskant – vor allem für Kontrollfreaks und Verfechter der perfekten Technik-, ist aber die beste Voraussetzung und Chance, das Ziel zu erreichen. Deswegen das Mantra von „Winning the battle within“: Care enough not to care.

Mentales-Training_Skizze-01

Die Grafik veranschaulicht: Mentales Training kann das persönliche Potenzial jedes Sportlers auf ein höheres – sogar das maximale – Niveau heben.

 

Die Coaches

 

Shirin HorneckerShirin Hornecker, Jahrgang 1974, Handicap –3. Gewinnerin von unterschiedlichen deutschen und bayerischen Amateurmeistertiteln sowie der Sun Belt Conference Championship (U.S. College). Sportpsychologie- und Mentalcoaching-Ausbildung bei Dr. Christopher Willis an der Universität Innsbruck sowie Sporthypnosecoach, seit 2006 Team-Betreuerin und Non-playing Captain der österreichischen Damennationalmannschaft.

 

IMG_0086Herbert Forster, Jahrgang 1974, Handicap 0. Mehrmaliger Deutscher Meister. Sportpsychologischer Experte des Bundesinstituts für Sportpsychologie (BISP). BA der Sportwissenschaften an der University of the Pacific in Stockton, Kalifornien. NLP Master. Mentaltrainer der deutschen Jugend-Nationalmannschaft. Mentalcoach verschiedener Bundesliga-Mannschaften und individueller Leistungsgolfer.

 

IMG_0051Dr. med. Philip Janda, Jahrgang 1974, Handicap –3,7. Mehrmaliger Bayerischer Meister mit dem Team und ehemaliger Internationaler Österreichischer Vierer-Vize-Meister. Stressexperte. Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie „Arzt für Naturheilverfahren“, „Arzt für Prävention und Anti-Aging-Medizin GSAAM“ und „Ärztlicher Qualitätsmanager“.

 

Forster, Hornecker, Janda, mental, perfect eagle, Psychologie, Sportmedizin, Tipps, Tricks